Wiesen, Felder, Wälder ziehen vorbei. Dann und wann auch eine Kuh. Spätestens aber wenn man sich mitten in einem kleinen Dorf wiederfindet, fragt man sich, ob man sich nicht verfahren hat. Hier soll eine internationale Grösse des Schuhgeschäfts ihren Hauptsitz – samt Fabrik – haben? Und doch, mitten im Dorf, umgeben von Wohnhäusern, taucht das Lowa-Areal auf. Auch heute noch, 99 Jahre später, steht die Fabrik, wo sie Gründer Lorenz Wagner einst eröffnete – in seinem Haus, wie wir während unseres Besuchs erfahren. Wir – das ist die 31-köpfige Zubi-Fraktion, die sich von Herisau aus mit dem Car auf den Weg ins Bayrische Jetzendorf gemacht hat. Nebst «dem Zubi», Thomas, sind das die Lernenden aller Standorte, langjährige Mitglieder des Zubi-Teams und unsere Schweizer Lowa-Connection Ralf. Und keiner – nicht einmal die erfahrensten – der Mitgereisten kam umhin, mindestens ein Mal den vor Staunen offenstehenden Kiefer wieder manuell einzuklappen.
Zu sehen, was alles geschehen muss, bis aus einem Stück Leder und ein bisschen Gummi ein fixfertiger Schuh entsteht, war beeindruckend – und gleichzeitig ein willkommener Anlass, die Beziehungen zu einem unserer wichtigsten Partner zu stärken. Doch nebst einer Menge neuem Wissen und tollen Erinnerungen, haben wir vor allem eines als Souvenir unserer kleinen Deutschland-Expedition mitgebracht: «Noch viel mehr Wertschätzung für den Schuh. Ich hätte niemals gedacht, wie viel Handarbeit auch heute noch da reinfliest!», wie es Roberta Zizzi perfekt resümierte.