Schicht für Schicht: Eigentlich kennen wir die Idee der verschiedenen Kleidungsschichten, seit wir Kinder sind. Schon Mama hat einen vor jeder Schulreise erinnert, statt nur einer dicken Jacke verschiedene Lagen an Kleidung mitzunehmen.
Doch mit der technisch ausgeklügelten Entwicklung von Funktionsbekleidung, Faserpelzen und Regenjacken im Outdoorbereich stellt sich die Frage:
Was brauche ich wirklich, damit das Zwiebelprinzip optimal funktioniert?
Zwiebelprinzip: Drei Schichten für die optimale Bekleidung bei jedem Wetter
Die geschickte Kombination von mehreren Bekleidungsschichten steht im Zentrum des Zwiebelprinzips. So ist man für wechselnde Temperaturen und Bedingungen beispielsweise im Frühling und Herbst sowie beim Outdoor-Sport gut gerüstet. Und anstatt unnötig zu schwitzen, kann die Temperatur durch das Ablegen von Schichten einfach reguliert werden.
Beim Zwiebelprinzip – auch Zwiebelschalenprinzip genannt – ist in aller Regel die Rede von drei Schichten: Im Neudeutschen sprechen wir hier von Layern:
- Der Midlayer (2. Schicht) ist wärmend oder isolierend: Hier nehmen wir beispielsweise Fleecepullis oder auch Daunenjacken zur Hand. - Der Toplayer (3. Schicht) schützt vor Wind und Wetter – wie beispielsweise Soft- oder Hardshell-Jacken.
Drei Layer oder drei Schichten heisst nicht, dass du genau drei Kleidungsschichten tragen musst. So können auch mehrere Midlayer kombiniert werden – beispielsweise im Winter oder bei Aktivitäten in den Bergen. Die drei entscheidenden Faktoren für die optimalen Bekleidungsschichten
Beim Zwiebelprinzip gibt es nicht das eine Geheimrezept für die richtige Kleidung. Im Winter trägst du als Baselayer eher Merinoshirts und vielleicht sogar Thermoleggins unter dem Skianzug. Im Sommer reicht ein Top aus Baumwolle-Synthetik-Gewebe – und für die Pause auf dem Gipfel eine Jacke, die vor dem Wind schützt. Die richtige Kombination der verschiedenen Schichten ist abhängig von der Jahreszeit, deinem Aktivitätslevel und der Witterung – aber auch von deinen eigenen Empfindlichkeiten:
I. Aktivitätslevel: Was hast du vor? Ein gemütlicher Winterspaziergang oder eine schweisstreibende Runde auf der Langlaufloipe? Eine Wanderung in die alpinen Höhen oder eine kleine Velotour zu Freunden und zurück? Die Intensität der Aktivität entscheidet, wie warm die Bekleidungsschichten sein müssen – und welche Funktionen sie erfüllen sollen.
II. Jahreszeit Als Faustregel gilt: Im Winter lieber einen Midlayer zu viel dabei, im Sommer darfst du gerne auch fröstelnd starten. Je aktiver das Vorhaben, desto praktischer ist es mit multiplen Schichten spielen zu können. Gerade im Frühling und Herbst ändern die Temperaturen und Bedingungen besonders schnell. Das solltest du in den Übergangsjahreszeiten im Hinterkopf behalten.
III. Witterung Outdoor-Aktivitäten willst du vorbereitet starten. Heisst: die Wetter-Veränderungen im Verlauf der nächsten Stunden abklären ist Pflicht. Die passenden Schichten dabei haben ist die Kür. Das gilt vor allem für den Schutz vor Regen.
So gestaltest du die drei Schichten des Zwiebelprinzips:
Im Winter trägst du als Baselayer eher Merinoshirts und vielleicht sogar Thermounterwäsche unter dem Skianzug. Im Sommer reicht ein Top aus Baumwolle-Synthetik-Gewebe. Dasselbe gilt beim Midlayer: Gfrörli tragen im Winter eher eine Isolationsjacke, anderen reicht ein leichter Fleece-Pullover. Im Sommer ist der Midlayer oft ein leichter und atmungsaktiver Synthetik-Baumwolle-Sweater. Der Toplayer dient gegen äussere Einflüsse wie Regen, Wind oder Schnee. Beim Skifahren also eher eine Hardshelljacke, beim Wandern im Sommer eine leichte Windjacke mit GTX-Mebranen, damit sie auch vor Nässe schützt. Erste Lage oder Baselayer: feuchtigkeitsregulierende Unterwäsche
Zum Baselayer gehört alles, was du direkt am Körper trägst. Also zum Beispiel Unterhosen, Socken, T-Shirts, Unterhemden. Das wohl wichtigste Element der ersten Schicht ist die Atmungsaktivität. Die Basisschicht sollte helfen, das Körperklima zu regulieren, indem Schweiss und Hitze nach aussen geleitet werden. Dritte Lage oder Toplayer: wasserdichte Schutzschicht
An die äusserte Schicht des Zwiebelprinzips bestehen die meisten Anforderungen. Denn häufig muss der Toplayer vor Wind, Regen und auch Kälte schützen. Zu der dritten Lage gehören Jacken und Hosen.
Bei der Wahl der äussersten Schicht empfehlen wir grundsätzlich eine wasserfeste Jacke. Je nach Saison wählst du eine Hardshell- oder Softshelljacke. Je weicher das Material, desto mehr Bewegungsfreiheit. Auf der Piste bist du um eine wärmere und schwere Hardshelljacke dankbar, beim Skaten auf der Loipe brauchst du die Arme und eine flexible Softshell ist daher wohl passender. Fazit Zwiebelprinzip: Wie viele Lagen und welche Kleidung brauche ich wirklich?
1. Je mehr Schichten, desto flexibler bist du. Heisst: Lieber mehrere leichte Lagen als eine dicke Jacke, mit der du wenig Spielraum hast. Mit dem richtigen Rucksack kannst du die verschiedenen Schichten auch problemlos transportieren. 2. Bei der Wahl der Kleidung ist oft das geplante Aktivitätslevel entscheidend. Je höher die Wahrscheinlichkeit, dass du ins Schwitzen kommst, desto wichtiger ist die richtige Wahl des Materials. Achte hier auf atmungsaktive Schichten.
3. Das Ziel ist es, schnell auf Temperatur- und Wetterschwankungen reagieren zu können. Darum ist Mamas Rat «ein Ersatzshirt oder -pulli mitzunehmen» auch heute noch Gold wert.